1873: Neubau Fabrik Martinstraße

Nach dem Tod des Gründers am 25. März 1862 übernahm dessen Sohn [Gustav Adolf] Ferdinand (06.02.1837–13.05.1900) die Firma Ferd. Thürmer. Er hatte im väterlichen Betrieb gelernt und dann drei Jahre bei Julius Blüthner in Leipzig gearbeitet.

1867 kaufte er das Haus Schloßberg 5 und baute insbesondere die Produktion von Flügeln und aufrechtstehenden Klavieren aus. Innerhalb weniger Jahre entwickelte er das väterliche Geschäft „aus den bescheidenen Verhältnissen heraus zu einem umfangreichen und angesehenen Etablissement der deutschen Klavierindustrie“. Bald schon mußte der Betrieb vergrößert werden und 1875 erfolgte der Umzug in den Neubau Martinstraße 12, der bereits 1884 erweitert werden konnte.

Auf der Londoner Weltausstellung 1884 erhielten Klaviere der Firma Ferd. Thürmer mehrere Auszeichnungen. Insbesondere australische Händler wurden auf die Instrumente aufmerksam und es entwickelten sich enge Handelsbeziehungen mit dem fünften Kontinent, die auch in schwierigen Zeiten nicht abrissen und bis heute bestehen. Aber auch in anderen Teilen der Welt waren Thürmer-Klaviere begehrt, ein bedeutender Teil der Fertigung war für den Export bestimmt.